Heckenprojekt belegt 2. Platz
Ob Pflanzenkohle als Futterzusatz und Dünger, Heckenschnitt als Wärmequelle, Kunst und Kultur als Bote für die Folgen der Wasserknappheit oder die Vermehrung von Torfmoosen: Ihnen allen ist gemein, dass sie auf herausragende Weise mit dem Klimawandel umgehen. Auf der Internationalen Grünen Woche wurden die Sieger des Wettbewerbs „Gemeinsam stark sein“ der Deutschen Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) bekanntgegeben.
(c)BLE: BLE-Präsident Dr. Hanns-Christoph Eiden (5.v.r.) und Dr. Wolfgang Zornbach, BMEL, (r.) mit den Gewinnerinnen und Gewinnern des DVS-Wettbewerbs „Gemeinsam stark sein“
„Die vier Sieger, aber auch die anderen 20 eingereichten Projekte, zeigen, dass Großes geleistet wird; dass es viele engagierte Menschen gibt, die gute Ideen umsetzen und ländliche Räume voranbringen.“ Mit diesen Worten lobte Dr. Hanns-Christoph Eiden, Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), die Aktivitäten aus 13 Bundesländern, die beim Wettbewerb der DVS zum Thema „Mit dem Klimawandel umgehen“ mitgemacht hatten.
Pflanzenkohle aus Schleswig-Holstein auf Platz 1
Eine Experten-Jury vergab den ersten Platz an das Projekt „Pflanzenkohle“ der LEADER-AktivRegion Dithmarschen in Schleswig-Holstein. Die Gebrüder Block aus Osterrade produzieren aus Pflanzenresten Kohle, die als Futterzusatz oder zur Verbesserung der Ackerböden eingesetzt werden kann und Kohlenstoff langfristig speichert. Pflanzenreste erhält das Projektteam beispielsweise von wiedervernässten Moorflächen. Ziel ist der Aufbau einer regionalen Vermarktungskette.
Zweiter Platz: Heckenschnitt-Management in Hessen
Den zweiten Platz machte das „Heckenprojekt. Regionale Studie für ein Schnittgutmanagement“, ein Kooperationsprojekt der sechs hessischen LEADER-Regionen Gießener Land, Lahn-Dill-Wetzlar, Marburger Land, Burgwald-Ederbergland, Vogelsberg und Wetterau/Oberhessen. In einer Studie haben Fachbüros ausgelotet, wie und wo Heckenschnittgut regional zur Wärmeversorgung genutzt werden kann – damit die Regionen unabhängig von Öl und Gas werden und dabei CO2 einsparen.
Kunst und Kultur zur Wasserknappheit in Sachsen-Anhalt auf Platz 3
Den dritten Preis gewann das Projekt „Keine Handbreit Wasser“ des Architekten-Büros Hülsdell & Hallegger mit Kunst- und Kulturaktionen in der LEADER-Region Rund um den Huy in Sachsen-Anhalt. Kunst, Live-Podcasts, Podiumsdiskussionen und eine Ausstellung machten auf sinkende Grundwasserspiegel und Dürre in der Region sowie weltweit aufmerksam.
Der Publikumspreis geht nach Niedersachsen
Das Projekt „Torfmoosansiedlung zur Schaffung von Pflanzenpools“ der LEADER-Region Meer & Moor in Niedersachsen gewann den online gewählten Publikumspreis. Die Ökologische Schutzstation Steinhuder Meer e. V. vermehrt Torfmoose, um ehemalige Torf-Abbauflächen wieder in intakte Moore umzuwandeln.
Die Gewinner-Projektteams erhalten als Preise Warengutscheine für ihre Projektarbeit. Alle 24 nominierten Projekte sind zusätzlich als Best-Practice-Beispiele in einer Broschüre erschienen: www.ble-medienservice.de.
Hintergrund
Die DVS hat die Aufgabe, engagierte Menschen in den ländlichen Räumen zu vernetzen und durch Wissenstransfer zu unterstützen. Bei eigenen Veranstaltungen und über eigene Medien informiert sie die Fachöffentlichkeit auch über Neuigkeiten aus dem Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung (KomLE). Das KomLE setzt das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und regionale Wertschöpfung (BULE+) im Auftrag des BMEL um und fördert als Projektträger bundesweit Modell- und Forschungsvorhaben. Die DVS und das KomLE machen sich in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gemeinsam für die ländliche Entwicklung stark.