Ministerin Priska Hinz: „Wichtige Impulse zur wirtschaftlichen Entwicklung und Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum.“
„Die Zukunft unseres Landes hängt maßgeblich von der Entwicklung ländlicher Räume ab.
Welche Probleme vorrangig zu lösen sind, wissen die Bürgerinnen und Bürger, Wirtschafts- und Sozialpartner sowie die Kommunen vor Ort am besten. Um sie bei der Verwirklichung von Projekten zu unterstützen, gibt es seit mehr als 25 Jahren das LEADER-Programm“, sagte Umweltministerium Priska Hinz heute in Wiesbaden. Seit Beginn sind insgesamt 100 Millionen Euro öffentliche Mittel von EU, Bund und Land in das LEADER-Programm geflossen, bis zum Ende der Förderperiode sind noch weitere 31 Millionen Euro vorgesehen. „Wir konnten in der aktuellen Förderperiode sogar die Landesmittel erhöhen: Zwischen 2014 und 2020 stehen in Hessen insgesamt 51 Millionen Euro zur Verfügung.“ Allein im vergangenen Jahr konnten Fördermittel in Höhe von 5,9 Millionen Euro in 151 neue Projekte investiert werden.
Beispiele für erfolgreiche LEADER-Projekte sind in Hessen zahlreich: So konnte etwa der Dorfladen in Wächtersbach-Aufenau dank LEDAER im Jahr 2015 eröffnet werden. Beispielgebend ist auch die durch LEADER geförderte Landtourismusinfrastruktur mit den Qualitätswanderwegen „Lahnwanderweg“, „Habichtswaldsteig“, „Urwaldsteig“, „Alemannenweg“, „Spessartbogen“ oder die Extratouren im Naturpark Meißner – Kaufunger Wald. Die Erlebniszentren „Haus am roten Moor“ und Infozentrum „Felsenmeer“ vermitteln vielfältigste Kenntnisse zu den dortigen Naturparks. Die kulturgeschichtlichen Initiativen zur touristischen Erschließung des Limes, das Selterswassermuseum, der Lutherweg, der Hugenotten- und Waldenserpfad oder die Künstlerkolonie Willingshausen verbinden Generationen und Regionen.
Bottum-up: Lokale Akteure gestalten und entscheiden
Das Besondere am LEADER-Programm ist, dass es den sogenannten „bottum-up“-Ansatz verfolgt: Die lokalen Akteure entwickeln Projekte, die bei ihnen vor Ort umgesetzt werden sollen, selbst – unter Mitwirkung von Bürgerinnen und Bürgern, Interessenverbänden und der lokalen Wirtschaft. „Die regionalen Akteure sind bewährte Partner, wenn es darum geht, die Stärken und Schwächen zu analysieren und eine Strategie für die Gestaltung des regionalen Lebensumfelds und Wirtschaftsraumes zu entwickeln“, sagte Hinz.
ELER-Ziele geben Rahmen vor
Die Projekte müssen sich dabei an den Zielen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) orientieren. In der aktuellen Förderperiode 2014 – 2020 sind dies zum Beispiel die Förderung von Wissenstransfer und Innovation in der Land- und Forstwirtschaft, die Wiederherstellung und Förderung der sozialen Eingliederung sowie der wirtschaftlichen Entwicklung und der Bekämpfung der Armut, die Erhaltung und Verbesserung von Ökosystemen, die von der Land- und Forstwirtschaft abhängig sind.
„Wir haben als Land Hessen für die aktuelle Förderperiode den höchstmöglichen Beitrag an eigenen Haushaltsmitteln geleistet, um den finanziellen Rahmen voll ausschöpfen zu können“, so die Ministerin. 40 Millionen Euro stammen aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), zwei Millionen sind Bundesmittel der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK), weitere knapp zehn Millionen Euro hat das Land Hessen zur Verfügung gestellt. „Die Förderung ist gerade aktuell so wichtig, weil in den neuen Richtlinien zum LEADER-Programm ausdrücklich auch Projekte zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung gefördert werden. Gerade hier braucht der ländlichen Raum unsere Unterstützung.“
24 LEADER-Regionen in Hessen
In der aktuellen Förderperiode 2014-2020 konnte nahezu der gesamte ländliche Raum Hessens als LEADER-Fördergebiet anerkannt werden. In 24 Regionen haben sich öffentlich-private Partnerschaften als sogenannte lokale Aktionsgruppen (LAG) zusammengefunden und regionale Entwicklungskonzepte erarbeitet. In den LAG sind Vertreterinnen der jeweiligen Kommune, der Kammern, lokaler Wirtschaftsverbände und Interessengruppen, Frauenbeauftragte und Sozialpartner vertreten.