Kunst und Käse kommen ins Rollen

Kultur und Nahversorgung sind die Themen beim diesjährigen Regionalbudget

Treidelkahn (c) Hugenotten und Waldenserpfad e.V.

Treidelkahn (c) Hugenotten und Waldenserpfad e.V.

Die Entscheidung war nicht leicht. Aus zahlreichen Bewerbungen hat der Vorstand der LEADER-Region Marburger Land in einem mehrstufigen Verfahren 18 Projekte mit einem Gesamtvolumen von knapp 270.000 Euro und einer Fördersumme von 200.000 Euro ausgewählt. Über das Regionalbudget können Vereine und Verbände, Kirchen, Kommunen oder Kleinstunternehmen in den ländlichen Regionen eine Förderung für die Umsetzung von kleineren Projektideen und Maßnahmen beantragen. Dies wurde in der Region Marburger Land sehr gut genutzt. In diesem Jahr gingen viele Anträge zu den Themen Nachversorgung und Wahrung der kulturellen Identität vor Ort ein. „Auch in diesem Jahr war die Vielfalt der Anträge und das damit verbundene bürgerliche Engagement sehr hoch.“, gibt sich der Vorsitzende der Region Marburger Land Bürgermeister Peter Eidam beeindruckt.

Automaten für regionale Produkte, Förderung von Dorfläden und Kunst

Unter anderem werden zwei Automaten für regionale Produkte in Heskem-Mölln und Beltershausen, ein Milchautomat in Leidenhofen und im Dorfladen in Michelbach der Ausbau des Getränkemarktes gefördert. Im Dorfladen in Ginseldorf steht der Kauf eines Lastenfahrrades und eines neuen Kassensystems auf der Liste und in Niederwalgern wird der barrierefreie Zugang von den Fördergeldern gebaut. In Michelbach wird zudem der Kunst- und Kulturpfad umgesetzt und ein einzigartiges Obsterntesystem kommt bei den Hessenwiesen zum Einsatz. In Mengsberg wird auf einem Rundwanderweg durch „Raum und Zeit“ an der „Kulturroute Hugenotten- und Waldenserpfad“ gegangen. „Amöneburger Häuser erzählen“ geht in die zweite Runde und wird um weitere Häuser in den Ortsteilen erweitert. In Weipoltshausen kann Nadine Keßler mit der Förderung für ihre Bildungsarbeit das Sachsenzelt und ein dringend benötigtes landwirtschaftliches Gerät anschaffen.

Regionalbudget wird von vier Partnern getragen

An den 200.000 Euro sind vier Förderer beteiligt. Der Bund und das Land Hessen stellen den jeweiligen LEADER-Regionen 180.000 Euro zur Verfügung. Die Region muss einen 10%igen Eigenanteil an der Förderung bereitstellen. 14.000 Euro trägt die Region selber und mit 6.000 Euro beteiligt sich der Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Das Regionalbudget war auf drei Jahre angelegt und ist nun um zwei weitere Jahre verlängert wurden und läuft bis Ende 2023. Mit einer Förderquote von 80% ist das Regionalbudget auch noch einmal deutlich attraktiver ausgestattet als viele andere Fördertöpfe. Ende 2020 ruft das Regionalmanagement zur nächsten Runde auf. Dann können wieder Vorschläge für Kleinprojekte ab 1.000 Euro eingereicht werden.

Kontakt: Regionalmanagement: Alexandra Klusmann, Bahnhofstr. 2, 35260 Stadtallendorf, Tel.: 06428/707-340 oder alexandra.klusmann@stadtallendorf.de

Hintergrund

Das Bundesland Hessen stellte im Jahr 2019 als eines der ersten Bundesländer das Förderangebot des Regionalbudgets zur Verfügung, hierfür wurde die Hessische Richtlinie zur Förderung der ländlichen Entwicklung angepasst. Ansprechpersonen für das Regionalbudget sind die Regionalmanagements der hessischen LEADER-Regionen, welche sich auch um die Abwicklung des gesamten Programms kümmern.

Das Regionalbudget ist ein Förderprogramm des Bundes im Rahmen von „Integrierte ländliche Entwicklung“ in Kooperation mit dem Land Hessen. Damit sollen Kleinprojekte zwischen 1.000 und 20.000 Euro im ländlichen Raum gefördert werden. Ziel ist eine Unterstützung des bürgerlichen Engagements vor Ort. Es kann einmal im Jahr beantragt werden und läuft bis Ende 2023.

Insgesamt werden 2020 in Hessen 547 Projekte, darunter 350 von Vereinen und Verbänden sowie 156 kommunale Maßnahmen gefördert mit einem Gesamtvolumen von 5.472.713 Millionen Euro und einer Fördersumme von 3.964.130 Millionen Euro. 410.000 Euro sind Eigenanteil der beteiligten LEADER-Regionen.

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