Inhalte der Studie „Mobilität auf dem Lande“ sind online
Wie komme ich im ländlichen Raum ohne eigenes Auto von einem Ort zum anderen?
In fast jedem Haushalt werden ein oder mehrere PKW genutzt. Dies ermöglicht jedem einzelnen ein Höchstmaß an Flexibilität und Komfort. Aber was ist mit Menschen, die sich kein eigenes Auto leisten möchten oder können? Dem Überangebot an privaten Verkehrsmitteln steht ein Mangel an öffentlichen Mobilitätsangeboten gegenüber. Wer auf den Busverkehr angewiesen ist erlebt oft, dass dieser die Mobilitätsbedürfnisse nur unzureichend abdeckt. Besonders betroffen sind davon Jugendliche, ältere Menschen, Menschen mit geringem Einkommen sowie Migranten. Um die Mobilität für alle Generationen unabhängig vom Einkommen und dem Alter zu sichern, müssen innovative und integrierte Mobilitätskonzepte erarbeitet werden. Genau diese Ansätze bietet die Studie „Mobilität auf dem Lande“, dessen Ergebnisse nun online verfügbar sind. Der Bürgermeister Frankenbergs und 1. Vorsitzender der Region Burgwald-Ederbergland Rüdiger Heß bringt es auf den Punkt: „Der gewählte Milieuansatz der Studie ist der erste seiner Art für die Regionen. Er schaut nach den Bedarfen der Bevölkerung und Menschen vor Ort, um individuelle Lösungen für die Teilregionen zu finden.“
Dabei hat die Studie zwei Aspekte untersucht. Zum einen wurde geschaut, wer in den jeweiligen Teilregionen mit welchen Gewohnheiten im Bereich Mobilität wohnt. Sind es eher Menschen, die lieber mit dem Fahrrad fahren oder ausschließlich mit dem Auto. Und zum anderen wurde die Infrastruktur unter die Lupe genommen, welche Hauptverkehrsachsen gibt es in den Teilregionen, wo sind Straßen und Fahrradwege vorhanden und welche Linienbusse verbinden Ortschaften miteinander. Daher ergeben sich für die untersuchten Teilregionen auch unterschiedliche Lösungsansätze.
Da wo eine gute Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln vorhanden ist und auch gute Radverbindungen bestehen, könnte durch zusätzliche Fahrradstellplätze Anreize geschaffen werden, auf das Auto zu verzichten. Wo dies nicht der Fall ist, könnten Menschen ihre Fahrzeuge besser auslasten, in dem sie häufiger zusammen fahren oder Fahrzeuge gemeinschaftlich nutzen. Ob Bürgerbus, Mitnahmesysteme, Mitnahmebänke oder CarSharing, es gibt viele Möglichkeiten auch auf dem Land mobil zu sein. „Fahrt öfter miteinander“, fordert Alexander Sust vom Büro Sustain auf.
Das Büro Sustain hat die Konzeptionsstudie „Mobilität auf dem Lande“ im Auftrag der LEADER-Regionen Burgwald-Ederbergland, Diemelsee-Nordwaldeck, Kellerwald-Edersee, Lahn-Dill-Bergland, Lahn-Dill-Wetzlar und das Marburger Land erarbeitet. Unterstützt wurde die Studie von den Landkreisen Waldeck-Frankenberg, Marburg-Biedenkopf, Lahn-Dill sowie der Verkehrsgesellschaft Lahn-Dill-Weil mbH (VLDW), Regionalverkehrsverband Marburg-Biedenkopf (RNV) und Energie Waldeck-Frankenberg GmbH (EWF). Die Stadt Frankenberg ist Träger des Kooperationsprojektes Konzeptstudie „Mobilität auf dem Lande“.
Alle Informationen zu den beteiligten Region und den Ergebnissen der Konzeptstudie finden Sie unter http://www.hessische-regionalforen.de